Automatische Bewässerung

Zur Bewässerung von Stauden-, Wechselflor-, Rasenflächen

Ziel der Maßnahme

Verringerung des Arbeitsaufwands sowie effektive und ressourcensparende Wassernutzung

Einleitung

Stauden-, Wechselflor- und Rasenflächen sowie Topf- und Kübelpflanzen bedürfen zum optimalen Gedeihen einer ausreichenden Wasserversorgung. Während Trockenphasen – insbesondere in Frühjahr und Sommer – sind regelmäßige Wassergaben notwendig. Durch den Klimawandel sind Trockenphasen zu diesen Jahreszeiten vermehr zu beobachten. In der Folge ist ein höherer Personalaufwand für Gießarbeiten und ein steigender Wasserverbrauch zu verzeichnen. Zur ressourcensparenden Wassernutzung sind Wassergaben in den frühen Morgenstunden (vor Sonnenaufgang, im Sommer vor 5:30 Uhr) effektivsten.  

Maßnahmenbeschreibung

Das Quellgebiet Oberstedten dient seit mehr als 270 Jahren über ein tradiertes Nutzungsrecht als Wasserlieferant für das Schloss Homburg. Die Zulieferung aus dem topografisch höher gelegenem Wasserwerk Oberstedten folgt effektiv der natürlichen Neigung zum Schloss gemäß den Druckverhältnissen der Schwerkraft, ohne den Einsatz von Pumpen. Dieses Wasser wird im Schlosspark zu Bewässerung genutzt. Da insbesondere bewässerungsintensive Vegetationsflächen im Schlosspark (Parterre mit Rasen, Wechselflor und Stauden) mit der Zunahme an Trockenphasen zu leiden haben, werden hier zusätzliche Gießgänge nötig. Um den Personalaufwand zu verringern und gleichzeitig ressourcensparend zu wässern, wurden im Parterre des Obergartens automatische Bewässerungsanlagen (Versenkregner mit Zeitschaltuhr) installiert. Bewässert werden auf der Fläche dadurch die raumprägenden Zedern, verschiedene klein- und Großsträucher sowie der intensiv gepflegte Rasen und die Teppichbeete. Durch die steuerbare Automatik lassen sich die Bewässerungszeitpunkte ohne zusätzlichen Personalaufwand oder Verlegung der Arbeitszeiten in die frühen Morgenstunden legen. Zudem ist der Bewässerungszeitpunkt ressourcensparend, da zu diesem Tageszeitpunkt in der Regel temperaturbedingt am wenigsten Wasser verdunstet und damit nicht mehr den Pflanzen zur Verfügung stünde. Die versenkbaren Regner fallen optisch kaum auf. Tropfschläuche lassen sich ebenfalls in bodennah dichten Beständen kaum sichtbar integrieren.

Direkte Effekte

Optimale Bewässerungspflege, erhebliche Einsparung des Personalaufwands bei Bewässerungsgängen, ressourcensparende Wassernutzung

Indirekte Effekte

Förderung des Bodenlebens durch Durchfeuchtung des Bodens

Eignung / Wertung / Probleme

Grundsätzlich sind automatische Bewässerungsanlagen für jegliche Art von Vegetationsflächen geeignet. Die Anwendung insbesondere für repräsentative und bewässerungsintensive Partien ist hier besonders zu empfehlen. Auch für Einzelbäume (und Gehölzbestände) ist der Einsatz denkbar. Die Möglichkeit zur Wasserentnahme muss gegeben sein. Die Eingriffe in die Substanz (meist Wegeflächen und Vegetationsflächen) sind beim Verlegen der Rohre / Schläuche meist nur im geringen Maße – ansonsten archäologisch zu betreuen. Da der Versorgungsdruck in Bad Homburg ausschließlich 6 Bar beträgt, können max. 3 bis 4 Regner je Nacht gestaffelt geschaltet werden. Je nach Anzahl der Regner kann das mit dem optimalen Zeitpunkt für Wassergaben kollidieren.

Grundsätzlich zeichnet sich ab, dass die Beschränkungen zur Nutzung von Wasser zu Bewässerungszwecken während Trockenphasen in der Fläche und im zeitlichen Ausmaß (per Allgemeinverfügung der Kommunen) weiter zunehmen werden.

Erfolg

Sehr guter Erfolg

Umwelt- und Standortbedingungen / Rahmenbedingungen

Die Mengen des Jahresniederschlags der letzten 30 Jahre in Bad Homburg v.d. Höhe liegen zwischen
619 mm (Minimum) und 992 mm (Maximum). Der Mittelwert des Jahresniederschlags der letzten 30 Jahre beträgt 820 mm. (Quelle: Deutscher Wetterdienst, abgerufen auf dem Klimaportal, Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie)

Das höchste bzw. niedrigste jährliche Gebietsmittel der Lufttemperatur in Bad Nauheim der letzten 30 Jahre liegen bei 8,18 °C bzw. 11,88 °C. Die durchschnittliche Lufttemperatur der letzten 30 Jahre beträgt von 10.4 °C.

Für Bad Homburg liegen keine Daten des Deutschen Wetterdienstes vor. Aufgrund der Lage von Bad Homburg v.d. Höhe am Fuße des Taunus entsprechen die lokalklimatischen Verhältnisse den klimatischen Gegebenheiten in Bad Nauheim. (Quelle: Deutscher Wetterdienst)

BodenViewer Hessen: keine Daten vorhanden (Strukturraum: Vordertaunus)

Geologie Viewer Hessen: Löss, oberflächlich verlehmt u. entkalkt;
Kies, Sand und Lehm; teils Grünschiefer

Autoren

Philipp Ludwig, Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Dr. Inken Formann, Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Investitionskosten

Stark abhängig von Flächengröße, Anzahl der Regner und vorhandener Infrastruktur an Leitungssystemen

Laufende Betriebskosten

Gering, Wartung und Einwintern, mögliche Reparaturen

Kooperationspartner:innen

Keine

Fördermittelgeber

Keine

Projektlaufzeit

Seit 2015 mit kontinuierlichen Erweiterungen

Ähnliche Projekte innerhalb der AGDS

Ressourcenschonende Bewässerung - Tropfbewässerung in ebenen Bereichen und bei Flächenpflanzungen, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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Zuständige Schlösserverwaltung

Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Kontakt

Philipp Ludwig, Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, Mail: Garten@schloesser.hesssen.de