Bewässerungssäcke und -ringe an Jungbäumen

Ziel der Maßnahme

Bewässerung von Jungbäumen

Einleitung

Jungbäume sind nach FLL-Empfehlungen für Baumpflanzungen Teil 1 (2015) in den ersten fünf Jahren am Pflanzort regelmäßig zu wässern. Auch darüber hinaus sind in Trockenphasen weitere Gießgänge notwendig. Der Aufwand zur Bewässerung von Jungbäumen in der Anwachsphase ist in den vergangenen Jahren mit langanhaltenden, zum Teil durchgängigen Trockenphasen von Frühjahr bis in den Herbst erheblich gestiegen. Die oberen Bodenschichten trocknen mit zunehmender Länge der Trockenzeit völlig aus und die Jungbäume haben noch keine Wurzeln in tiefer liegenden Bodenschichten gebildet, die sie mit Wasser versorgen könnten. Deswegen sind zum Überleben der Bäume während der Dürren zusätzliche Gießgänge notwendig. Neben Gießrändern aus Substrat und Kunststoff gibt es seit einiger Zeit Bewässerungssäcke und -ringe.

Maßnahmenbeschreibung

Der Sack bzw. der Ring wird direkt am Stamm der Jungbäume über den Wurzelballen gelegt und mit Wasser befüllt. Je nach Modell fassen die Vorrichtungen 50 bis 100 Liter. Über kleine Löcher wird das Wasser zeitverzögert (mehrere Stunden) an den Boden abgegeben. Idealerweise deckt die Vorrichtung den gesamten Wurzelballen ab. Der Vorteil bei dieser Wassergabe ist, dass das Wasser nicht oberflächlich aus dem Bereich des Wurzelballens abfließt und sich der Boden / das Substrat des Wurzelballens langsam mit Wasser vollsaugen kann.

Direkte Effekte

Effektive und ressourcensparende Bewässerung von Jungbäumen

Indirekte Effekte

Förderung des Bodenlebens

Eignung / Wertung / Probleme

Sehr gute Eignung für Jungbäume in der Anwachsphase. Für eingewachsene und große Bäume nur sehr eingeschränkt geeignet, da der Benetzungsradius der einzelnen Behälter recht gering ist. Trotz dezenter grüner oder brauner Farbe sind insbesondere die Säcke optisch auffallend. Qualität, Langlebigkeit und gute Handhabbarkeit sind stark modellabhängig. Wichtig ist, dass die Löcher nicht verstopfen, da sonst kein Wasser aus den Säcken austreten kann. Dies ist regelmäßig zu prüfen. Bewässerungsringe lassen sich nicht innerlich reinigen bei Verstopfung. Gießwasser mit hohen Anteilen an Schwebstoffen ist deswegen ungeeignet.

Erfolg

Sehr guter Erfolg

Umwelt- und Standortbedingungen / Rahmenbedingungen

Die Mengen des Jahresniederschlags der letzten 30 Jahre in Bad Homburg v.d. Höhe liegen zwischen 619 mm (Minimum) und 992 mm (Maximum). Der Mittelwert des Jahresniederschlags der letzten 30 Jahre beträgt 820 mm. (Quelle: Deutscher Wetterdienst, abgerufen auf dem Klimaportal, Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) 

Das höchste resp. niedrigste jährliche Gebietsmittel der Lufttemperatur in Bad Nauheim der letzten 30 Jahre liegen bei 8,18 °C resp. 11,88 °C. Die durchschnittliche Lufttemperatur der letzten 30 Jahre beträgt 10,4 °C.

Für Bad Homburg liegen keine Daten des Deutschen Wetterdienstes vor. Aufgrund der Lage von Bad Homburg v.d. Höhe am Fuße des Taunus entsprechen die lokalklimatischen Verhältnisse den klimatischen Gegebenheiten in Bad Nauheim. (Quelle: Deutscher Wetterdienst) 

BodenViewer Hessen: keine Daten vorhanden (Strukturraum: Vordertaunus)

GeologieViewer Hessen: Löss, oberflächlich verlehmt u. entkalkt;
Kies, Sand und Lehm; teils Grünschiefer

Autoren

Philipp Ludwig, Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Dr. Inken Formann, Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Investitionskosten

gering: meist um / unter 20,- EUR pro Sack / Ring

Laufende Betriebskosten

gering, regelmäßiges Prüfen auf Verstopfung der Löcher, Reinigen der Säcke

Kooperationspartner:innen

keine

Fördermittelgeber

keine

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Zuständige Schlösserverwaltung

Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

Kontakt

Philipp Ludwig, Fachgebiet Gärten und Gartendenkmalpflege, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, Mail: Garten@schloesser.hesssen.de