Bodenschutz bei der täglichen Pflege der Parkanlagen

Beispiel Gehölzpflege und Forstarbeiten

Einleitung

Die Nutzung von großen Maschinen und Geräten hat auch in der Parkpflege Einzug gehalten. Um Schäden an der Substanz der Anlagen zu vermeiden, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit derartiger Technik unabdingbar. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Holzernte.

Maßnahmenbeschreibung

Der Einsatz von großen Schleppern, Seilwinden und Transportfahrzeugen ist im Bergpark Wilhelmshöhe aus Gründen der Geländegegebenheiten, der Struktur der Baumbestände und letztlich auch aus ergonomischen und arbeitssicherheitstechnischen Gründen mittlerweile Standard. Ein besonderes Augenmerk bei dem Einsatz von Großmaschinen ist dem Bodenschutz beizumessen. Da die notwendige Fällung und der Transport starker Bäume nicht ohne Verlassen der befestigten Wege realisierbar sind, werden Schäden an Grünflächen und Waldböden durch mehrere Verfahrensweisen vermieden:

Vorrangig wird eine entsprechende zeitliche Planung der Einsätze vorgenommen. Im Idealfall können hierzu längere Phasen strengen Frosts in der Wintersaison genutzt werden. Wegen der in letzter Zeit zunehmend milden Winter ist dies jedoch mittlerweile auf sehr kurze Zeitfenster von nur wenigen Tagen pro Jahr beschränkt, die für die anfallenden Aufgaben nicht ausreichen. Als gute Alternative haben sich längere trockene Phasen im Frühjahr und Sommer herausgestellt; das Jahr 2022 ist ein gutes Beispiel hierfür. Viele aus pflegerischen Gründen bis dahin zurückgestellte Baumfällungen konnten in diesem Jahr nachgeholt werden.

Viele der vorhandenen Maschinen sind mit bodenschonender Bereifung ausgerüstet, die nur für minimale Bodeneingriffe sorgt.

Als weitere Maßnahme wird durch die Auswahl entsprechender Technik dafür gesorgt, dass die Anzahl der Fahrbewegungen im Arbeitsumfeld möglichst gering bleibt. Im Idealfall wird ein zu fällender Baum nur einmal für Fällung und Abtransport des Stammes sowie ein zweites Mal für den Abtransport des Kronenmaterials angefahren. Durch die Anschaffung eines Kranrückeanhängers ist die Verladung von Stammstücken und Kronenresten per Kran und Greifer ohne weitere Rangierarbeit möglich.

Sollte die Befahrung von Grünflächen aufgrund der Wetter- und/oder Bodenverhältnisse gänzlich ausgeschlossen sein, werden Arbeiten möglichst zurückgestellt. In sensiblen Bereichen, wo dies nicht möglich war, wurden gute Erfahrungen mit selbst konstruierten Seillinien gemacht, mit denen Stammstücke hängend bis zum nächsten Weg vor geliefert wurden.

Direkte Effekte

Vermeidung von Bodenschäden in Form von Fahr- oder Rückespuren

Eignung / Wertung / Probleme

Das Befahren von Grünflächen zur Baumfällung im Sommerhalbjahr erfordert die Vorbereitung der Zufahrts- und Arbeitsflächen durch Mähen und Abtransport des Grünschnitts. Hierbei müssen die denkmalpflegerischen Belange (Parkbild, Zeitpunkt des Blühens und Aussamens) berücksichtigt werden.

Autoren

(Dr. Siegfried Hoß), Leiter Gärten und Gartendenkmalpflege Hessen Kassel Heritage, Lutz Leutner

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Zuständige Schlösserverwaltung

Hessen Kassel Heritage