Bodenverbesserung und Mulchen mit „Gartenfaser“
Verbesserung der Standortbedingungen von Rosen- und Stauden- und Gehölzpflanzungen
Ziel der Maßnahme
Reduzierung von Verdunstung, Verhinderung von Austrocknung des Bodens, Verminderung von Unkrautbewuchs, Reduzierung der Pflegeintensität, Pflanzenversorgung mit Humus und Nährstoffen, Reduzierung von Bodenverdichtung.
Einleitung
Um die Rosen- und Staudenflächen aber auch Baumscheiben neu gepflanzter Bäume sowie von Altbäumen besser vor Austrocknung zu schützen und diese gleichzeitig mit Nährstoffen zu versorgen, wird in mehreren Anlagen der Stiftung auf den entsprechenden Vegetationsflächen das Produkt „Gartenfaser“ aufgebracht.
Maßnahmenbeschreibung
Nach Erprobung auf vereinzelten Rosenflächen wird mittlerweile in den Anlagen Dornburg, Greiz, Wilhelmsthal und Rudolstadt Gartenfaser eingesetzt. Dieses aus Holzfasern, Rindenhumus und Kompost (ohne Torf) bestehende Substrat wird gleichzeitig zum Abdecken (Mulchen) der Pflanzflächen sowie zur Bodenverbesserung verwendet.
Da das Material keine Gerbsäuren enthält (pH-Wert 6), eignet es sich besonders gut für empfindliche Pflanzungen wie Zwerggehölze, Stauden oder Rosen. Im Vergleich zu herkömmlichem Rindenmulch oder anderen Materialien zur Abdeckung ist dies ein entscheidender Vorteil. Gleichzeitig erfolgt durch den Kompostanteil ein Düngeeffekt. Durch die Verzahnung der Fasern bleibt die Gartenfaser trotz des geringen Gewichts (0,31Kg/l) auch in Hanglagen oder bei Wind lagerungsstabil.
Die Gartenfaser wird in einer Schichtdicke von 3-5 cm auf eine aufgelockerte oder neu angelegte Pflanzfläche aufgebracht. Versuchsweise erfolgte auch ein Auftrag auf verdichtete Baumscheiben von Altbäumen, die nur begrenzte Baumscheiben in ansonsten mit Pflaster befestigten Flächen aufweisen.
Direkte Effekte
Durch die Abdeckung mit Gartenfaser wird der Boden/das Substrat gut vor Austrocknung, Verdunstung und Verfestigung geschützt. Außerdem kann damit der Unkrautbewuchs zumindest temporär vermindert werden, dies hat gleichzeitig eine Reduzierung der Pflegeintensität zur Folge. Die Pflanzen werden mit Humus und Nährstoffen versorgt, gleichzeitig aber nicht durch Gerbsäuren beeinträchtigt. An den Altbäumen führte das Material zur Reaktivierung des Bodenlebens mit positiven Effekten auf die oberste verdichtete Bodenschicht und damit zur besseren Wasseraufnahmefähigkeit.
Indirekte Effekte
Reduzierung von Gießwasser durch länger haltende Bodenfeuchte.
Eignung / Wertung / Probleme
Da in der Regel alle Pflanzflächen mittels Mulchmaterial zum Schutz abgedeckt werden, ist die Verwendung von Gartenfaser nur eine Alternative. Diese hat sich aber aufgrund der vielen o.g. positiven Effekte bewährt.
Erfolg
Durch die fehlenden Gerbsäuren ist dieser Rindenmulchersatz durchweg als positiv zu bewerten.
Monitoring und Dokumentation
Als Monitoring kann hier die Einschätzungen der einzelnen Parkverwalter vor Ort über längere Zeiträume gewertet werden.
Autoren
Dipl.-Ing. Dietger Hagner, M. Eng. Jonathan Simon, Gartenreferat, Abteilung Bauten und Gärten der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Kooperationspartner:innen
keine
Fördermittelgeber
keine
Projektlaufzeit
unbegrenzt
Download
Weiterführende Literatur
Versuche mit unterschiedlichen Mulch-Materialien in Weihenstephan:
Zuständige Schlösserverwaltung
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Kontakt
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Gartenreferat
Dipl.-Ing. Dietger Hagner, M. Eng. Jonathan Simon
Schloß Heidecksburg
Schloßbezirk 1
07407 Rudolstadt