Einbringen von Bodenhilfsstoffen
Bodenverbesserung im Bestand an einer Hainbuche
Ziel der Maßnahme
Verbesserung des Standortes und Steigerung der Vitalität; Baumerhalt
Einleitung
In der Karlsaue, deren Grundwasserstand oberflächennah, aber von der Fulda abhängig ist, steht eine Hainbuche mit 27 m Höhe, 20 m Kronendurchmesser, 1,70 m Stammdurchmesser, mit einem Alter von ca. 150 Jahre mitten auf einer Blütenwiese unweit eines Weges. Die Vitalität der Hainbuche nahm kontinuierlich ab. Dies drückte sich durch abnehmende Blattmasse, kleine Blätter und bereichsweises Eintrocknen der Krone aus. Der Standort an sich galt nicht als geschädigt durch Verdichtung oder Ähnliches.
Maßnahmenbeschreibung
2020 wurden Substrate mit Hilfsstoffen, u. a. Mykorrhiza, über ein Lanzenverfahren eingebracht. Hierbei wurden bis in ca. 60 cm Tiefe, 350 Löcher im Abstand von einem Meter im Traufbereich erstellt. In diese Löcher wurde das Substrat in Form von granulierten Bodenhilfsstoffen über Luftdruck injiziert. Zudem wurde bei starker Trockenheit regelmäßig über eine Pumpe und mobile Rohre mit Wasser aus den Parkgewässern gewässert.
Direkte Effekte
2021 war ein deutlich besserer Austrieb und Vitalität zu beobachten.
Indirekte Effekte
Boden im Traufbereich war vor der Maßnahme unbegrünt. Nach der Maßnahme war/ist der Boden begrünt.
Eignung / Wertung / Probleme
Ob Wurzeln durch die Lanzen beeinträchtigt wurden, ist nicht feststellbar. In dem darauffolgenden Jahr 2022 war der positive Effekt deutlich schwächer.
Erfolg
Geringer Erfolg, keine Fortführung der Maßnahme
Monitoring und Dokumentation
Es findet ein Monitoring über die regelmäßige Baumkontrolle statt. Jedoch kein Vermessen, z. B. der Blattgröße oder Zuwachs des Umfangs.
Analyse
Im ersten Jahr war eine deutliche Verbesserung festzustellen. Ob der Erfolg auf Dauer wieder ganz verloren geht, kann noch nicht abgeschätzt werden. Der Baum konnte jedoch bisher 3 Jahre erhalten werden. 2023 ist wieder die Bildung von Totholz im Grob- und Starkastbereich festzustellen. Ob der Baum auf Dauer erhalten werden kann, wird sich in den Folgejahren zeigen.
Umwelt- und Standortbedingungen / Rahmenbedingungen
Angaben über die eingebrachten Stoffe:
100 kg gebranntes Algen-Kieselgur aus natürlichen Lagerstätten als Luftkapazitätsbildner, Langzeitwasserspeicher und Ionenaustauscher
52 kg Wasserspeichergranulat aus Gesteinsmehl und Tonen
7 kg Granulierter staubfreier Spurennährstoffdünger, Hauptbestandteil 12% MgO: 25% in schnell und 75% in langsam verfügbarer Form
17 kg Organisch-mineralischer Langzeitdünger
1,6 kg Endomykorrhiza
52 kg Alginsäure aus Braunalgen, Biostimulator
7 kg Gecoteter (kunststoffumhüllter) Volldünger 12-14M
Autoren
Dr. Siegfried Hoß, Leiter Gärten und Gartendenkmalpflege Hessen Kassel Heritage, Thomas Huck, Fachbereichsleiter- Park- und Gehölzpflege und Baumüberwachung
Laufende Betriebskosten
Außer bei Trockenheit wässern, keine
Kooperationspartner:innen
Nein
Fördermittelgeber
Nein
Projektlaufzeit
Seit 2020
Download
Zuständige Schlösserverwaltung
Hessen Kassel Heritage
Kontakt
Thomas Huck, Baumkontrolleur, t.huck@museum-kassel.de