Einführung eines digitalen Baumkatasters

für den gesamten Baumbestand der SSGK aller Parks und Gärten

Ziel der Maßnahme

Digitale Erfassung, Verwaltung und Bearbeitung des Baumbestandes – hinsichtlich Historie sowie aktueller Maßnahmen (Gutachten, Baumkontrolle, Baumpflegemaßnahmen und Nachpflanzungsmanagement)

Einleitung

Bedingt durch den natürlichen Ausfall von Bäumen, eine erhöhte Intensität bei den Baumkontrollen – stark beschleunigt durch den voranschreitenden Klimawandel, Baumpflegemaßnahmen, Fällungen aufgrund von Schäden oder Krankheiten oder auch nach Neu- und Nachpflanzungen, muss ein Baumkataster kontinuierlich fortgeschrieben und aktualisiert werden.

Maßnahmenbeschreibung

In einem digitalen Baumkataster werden alle Bäume der Garten- und Parkanlagen erfasst, die mindestens einen Stammumfang von 35 cm aufweisen. Dabei werden ihre Merkmale und Charakteristika, wie Art, Größe, Alter, Standort, Vitalität, Schäden etc. aufgenommen. Außerdem erhält jeder Baum eine Nummer, die in Plänen und (teilweise) am Baum zur Identifikation angebracht wird.

In waldartigen Vegetationsbeständen werden im Baumkataster nur die Randbäume der Wege erfasst (1,5-fache Falllänge des Baumes – beidseitig des Weges), sowie markante, aus gartendenkmalpflegerischen Gründen relevante Einzelgehölze.

Ziel ist es, in allen Anlagen eine einmal jährliche Baumkontrolle durchführen und dokumentieren zu können. Idealerweise wird nach Vorliegen der Ersterfassung im dreiviertel jährlichen Turnus kontrolliert, um den belaubten und unbelaubten Zustand zu erfassen.

Für eine rechtssichere Durchführung der Baumkontrollen mussten folgende Grundlagen geschaffen werden:

  1. Vermessung der Liegenschaften (noch nicht abgeschlossen)

  2. Erfassung der Bäume mit Hilfe einer geeigneten Software, Darstellung der Bäume im Plan, Nummerierung der Bäume, Verortung über GPS

  3. Ersterfassung und erste Baumkontrolle des gesamten Baumbestandes aller Liegenschaften, teilweise unter Verwendung von Bestandsdaten, erfolgt bei SSGK durch externes Personal - Altdaten müssen dabei überarbeitet und ergänzt werden. Der Abschluss der Basiserfassung ist für 2023/24 geplant.

  4. Auswertung der notwendigen Baumpflegemaßnahmen sowie deren Ausschreibung, ggf. Erarbeitung von Rahmenverträgen für Baumkontrolle und Baumpflege

Direkte Effekte

Möglichkeit einer exakten Dokumentation des Baumbestandes, hinsichtlich Alter, Vitalität, Schädigung, Verlust und Nachpflanzung, Monitoring über einen langen Zeitraum, Überwachung des Baumbestandes bezüglich klimarelevanter Faktoren, incl. Auswirkungen dieser auf einzelne Baumarten in verschiedenen geographischen Lagen bzw. Standorten, Analysemöglichkeiten im Zusammenhang mit Wasser- und Bodenverhältnissen

Eignung / Wertung / Probleme

Die digitale Führung des Baumkatasters ermöglicht eine effektive, rechtsichere Dokumentation des Baumbestandes – als Pflichtaufgabe der Verwaltung sowie zur Sicherung von Kontinuität und fachlicher Kompetenz, ist die Umsetzung perspektivisch mit eigenem Personal anzustreben.

Erfolg

Nach erfolgreicher Beschaffung der Software, der Ausschreibung und letztendlich Beauftragung externer Baumkontrolleure, konnte das Projekt erfolgreich gestartet werden. Da das Projekt auf Dauer angelegt ist, kann der Gesamterfolg der Maßnahme erst in den nächsten Jahren verifiziert werden.

Monitoring und Dokumentation

Es wird eine große Vielzahl an Baumdaten, Standortbedingungen, Schaddefekten und Maßnahmen erfasst.

Autoren

Dietmar Braune, Dezernatsleiter Gärten SSGK M-V

Investitionskosten

ca. 20 T€ für Installation der Software und Schulung von Mitarbeitern und externen Gutachtern

ca. 30 T€ für Hardware (Toughbooks)

Laufende Betriebskosten

ca. 160 T€/Jahr für Ersterfassung und jährliche Regelkontrolle durch externe Gutachter (11 Anlagen, 265 ha, ca. 31.000 Bäume)

ca. 13 T€/Jahr Lizenzgebühr und Pflegeleistung Software

Projektlaufzeit

unbegrenzt (Software – Beschaffung 2022 – vorerst 6 Jahre, Gutachter aktuell 4 Jahre)

Download

Zuständige Schlösserverwaltung

Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen M-V