Gießen mit Park vorhandenem Wasser aus Quellen oder Reservoiren

Seit Jahrhunderten wird für das Bewässern und Gießen örtlich vorhandenes Wasser genutzt.

Ziel der Maßnahme

Einsparen von Trinkwasser und Aufrechterhalten der historischen Wasserversorgung und Nutzung

Einleitung

Oft gibt es in historischen Gärten natürliche Quellen, oder sie werden von Bächen oder Flüssen durchflossen. Wasserbecken, Teiche und Seen dienen so als Reservoire. In manchen Parks, wie zum Beispiel in Wilhelmshöhe, wurde zudem das Schloss und andere Wohnungen aus örtlichen Quellen mit (Trink)wasser versorgt. Die heutigen Vorschriften haben vielerorts zum Stilllegen dieser Leitungen geführt, sodass sie aufgrund fehlender Nutzung verloren gingen. Andererseits steigt der Wasserbedarf durch verstärktes Gießen der Schmuckbeete und längeres Wässern von nachgepflanzten Gehölzen sowie Altgehölzen. Umso wichtiger ist die nachhaltige Verwendung des (Trink)wassers.

Maßnahmenbeschreibung

In den Kasseler Gärten erfolgt die Bewässerung der Gehölze mittels fliegender Bewässerung, das heißt, die Pflanzstandorte werden zum Wässern mit einem Wasserfass angefahren. Zwischenzeitlich wurde hierfür auch Trinkwasser benutzt. Die öffentlichen Leitungen liefern entsprechenden Wasserdruck und das Wasser ist sauber, sodass es nicht zu Verstopfungen kommt. Inzwischen sind die Wasserfässer entsprechend ausgerüstet, sodass Wasser aus den vorhandenen Teichen genutzt werden kann. In Wilhelmshöhe sind zudem Quellen vorhanden, die schon immer für das Gießwasser in der Gärtnerei genutzt wurden. Durch den Einbau einer weiteren Entnahmestelle im Park kann dieses Wasser nun auch zum Füllen des Wasserfasses genutzt werden. Auch Leitungen mit Teichwasser wurden für die Gärtnerei gelegt. Die Gussleitungen für das Quell- oder Teichwasser sind inzwischen über einhundert Jahre alt; aber überwiegend intakt. Wichtig ist, dass bei einzelnen Undichtigkeiten die Leitungen nicht stillgelegt werden, da es ja auch möglich wäre, z. B. die Gärtnerei mit städtischem Trinkwasser zu versorgen, sondern die Nutzung aufrechtzuerhalten.

Direkte Effekte

Kosten für Trinkwasser werden eingespart, wertvolle Ressourcen werden geschont.

Indirekte Effekte

Durch Entnahme aus den Teichen im Park reduziert sich die Fahrzeit.

Eignung / Wertung / Probleme

Die Wasserversorgung mit eigenem Wasser hat sich seit Jahrhunderten bewährt. Dass die Leitungen Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts überwiegend nicht stillgelegt, sondern unterhalten wurden, stellt sich nun als kluge Entscheidung heraus.

Im Sommer, wenn das Wasser sehr mit Algen versehen ist, kann es zu Problemen kommen. Hier ist auf Gewässer auszuweichen, bei denen dies weniger der Fall ist. Mit einzelnen Undichtigkeiten oder Rohrbrüchen und deren Instandsetzung muss aufgrund des Alters der Leitungen gerechnet werden.

Erfolg

sehr guter Erfolg

Autoren

Dr. Siegfried Hoß, Leiter Gärten und Gartendenkmalpflege Hessen Kassel Heritage

Download

Zuständige Schlösserverwaltung

Hessen Kassel Heritage

Kontakt

Siegfried Hoß