Klimaneutrale Pflege historischer Gärten 2026

Ein Pilotprojekt der Bayerischen Schlösserverwaltung für den Einsatz von Pflegefahrzeugen und -maschinen mit alternativer Antriebstechnik im Schlosspark Rosenau bei Coburg

Ziel der Maßnahme

Pilotprojekt zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen bei der Pflege von Gartendenkmälern durch die vollständige Umstellung der Pflegefahrzeuge und -maschinen auf batterieelektrische Antriebe (E-Mobilität) in den Liegenschaften der Bayerischen Schlösserverwaltung

Einleitung

Die Bayerische Schlösserverwaltung unterhält, über ganz Bayern verteilt, 32 historische Parkanlagen und 15 Außenanlagen an historischen Bauwerken sowie zahlreiche Seeuferbereiche. Derzeit erfolgt deren gärtnerischer Unterhalt bzw. Pflege durch die noch überwiegend mit einem konventionell betriebenen Fuhr- und Maschinenpark ausgestatteten Außenverwaltungen. Der Klimawandel und die damit einhergehende Klimakrise erfordern einen verantwortungsvollen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Nationale und europäische Klimaziele sind einzuhalten und die gesetzlichen Vorgaben werden zunehmend verschärft. Deshalb will die BSV exemplarisch einen ihrer Pflegebetriebe bis 2026 komplett auf batterieelektrische Antriebe Umstellen, um fossile Brennstoffe einzusparen und so aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

Maßnahmenbeschreibung

Für den Regiebetrieb Rosenau (Betriebshof) der Schloss- und Gartenverwaltung Coburg wurde ein Konzept für die Umstellung des Fuhr- und Maschinenparks auf ausschließlich alternative Antriebe erarbeitet. Das Konzept bildet die Grundlage für die im 4. Quartal 2024 startende Umsetzungsphase. Das Umstellungsverfahren beinhaltet die Bestandsaufnahme und -analyse und definiert Ziele und Rahmenbedingungen für die Umstellung aller Fahrzeuge und Maschinen, die für die Parkpflege eingesetzt werden. Das erarbeitete Modell enthält einen fahrzeug- und maschinenscharfen Umstellungsplan mit Zeitangabe sowie die Aufstellung der benötigten Lade- und Elektroinfrastruktur. Außerdem werden beispielsweise die Auswirkungen einer Umstellung auf betriebliche Abläufe, weitergehende Qualifikationserfordernisse an die Beschäftigten oder bauliche Maßnahmen aufgezeigt.

Daneben werden die Umweltauswirkungen der Umstellung analysiert (z. B. künftige Emissionen des Fuhr- und Maschinenparks) und der jährlich zu erwartende Investitionsbedarf kalkuliert. Ergänzend wird für die Besucher- und Mitarbeiterparkplätze der Schloss- und Gartenverwaltung Coburg ein Ladeinfrastrukturkonzept einschließlich eines möglichen Betreibermodells entwickelt, um den zukünftigen Anforderungen der E-Mobilität gerecht zu werden. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, welches als mögliche Blaupause für weitere Standorte der Bayerischen Schlösserverwaltung dienen kann.

Direkte Effekte

Emissions- und Geräuschreduzierung, Einhaltung der Klimaziele und gesetzlicher Vorgaben, Verzicht auf fossile Brennstoffe

Indirekte Effekte

Mitarbeiterschutz, Verbesserung der Aufenthaltsqualität in den Parkanlagen, Verringerung des Instandhaltungs-/Wartungsaufwandes, fundierte Investitionskostenplanung; indirekte Erfolge: Das Thema „alternative Antriebe“ wird verstärkt in den Außenverwaltungen diskutiert, spiegelt sich im Beschaffungsprozess wieder und rückt mehr in den Fokus.

Eignung / Wertung / Probleme

Das Umstellungskonzept und die Erfahrungen aus der tatsächlichen Komplettumstellung auf Fahrzeuge und Pflegemaschinen mit alternativen Antrieben sowie auch das Ladeinfrastrukturkonzept für die Parkplätze bilden die Grundlage für zukünftige strategische Entscheidungen der Bayerischen Schlösserverwaltung zur Erreichung der Klimaziele. Auf Basis der erfassten Daten und der ersten Ergebnisse der Umstellung können unmittelbare Rückschlüsse auf konkrete Umweltauswirkungen gezogen werden (Vergleich Ist-Emissionen und zukünftige Emissionen). Neben den umweltbezogenen Gesichtspunkten des Projektes erfolgt ein Kompetenz- und Erfahrungsaufbau im Bereich alternative Antriebstechniken, übergeordnete Standards werden definiert und betriebliche Auswirkungen frühzeitig erkannt.

Erfolg

Konzeptphase ist abgeschlossen. Die Umsetzung ist 2024 angelaufen, kann daher noch nicht bewertet werden.

Monitoring und Dokumentation

Erstellung eines Umstellungs- und Ladeinfrastrukturkonzeptes sowie Evaluation des Umstellungsprozesses bzw. der Ergebnisse; eine Publikation ist angedacht

Analyse

Die Schloss- und Gartenverwaltung Coburg mit dem Betriebshof Rosenau wurde als Standort für das Pilotprojekt ausgewählt, da diese mit ihrem Aufgabenzuschnitt einen repräsentativen Querschnitt der Aufgaben und technischen Ausstattung der gärtnerischen Regiebetriebe in allen bayerischen Außenverwaltungen abbildet und der Betriebshof dem aktuellen technischen Stand entspricht (Baujahr 2022). Ebenso bilden die Parkplatzflächen sowohl eine innerstädtische als auch eine ländliche großflächige Parkplatzsituation ab. Mit der Maßnahme werden durch die Bestandsaufahme Echtdaten des Regiebetriebes Rosenau systematisch erfasst und ausgewertet. Nach der Komplettumstellung werden die Verbräuche und Emissionen erneut erfasst und mit den Bestandsdaten verglichen.

Autoren

Christian Spindler, Vera Donata Wesinger | Gärtenabteilung, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Investitionskosten

Konzepterstellung ca. 40.000 Euro (brutto)

Anschaffungskosten (Schätzwerte) für batterieelektrische Fahrzeuge und Maschinen für das Pilotprojekt der Schloss-Gartenverwaltung Coburg ca. 2,3 Mio. Euro

Erstellung der Ladeinfrastruktur für das Pilotprojekt (Schätzwerte) bis zu 300.000 Euro, entsprechend der jeweiligen Ausbaustufe

Projektlaufzeit

Konzepterstellung 2022 bis 2024; Umstellungsphase 2024 bis 2026

Download

Zuständige Schlösserverwaltung

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Kontakt

Vera Donata Wesinger

Gärtenabteilung, Bayerische Schlösserverwaltung

Schloss Nymphenburg, Eingang 42

80638 München

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