Traditionelles Pflanzen und Wässern von Gehölzen

Erhalten des Parkbildes auch in der Zeit des Anwachsens und von älteren Baumbestände

Ziel der Maßnahme

Erhalten des Parkbildes auch in der Zeit des Anwachsens und von älteren Baumbeständen.

Einleitung

Die Kasseler Parks sind recht groß, sodass sich die Standorte der nachgepflanzten Gehölze auf eine größere Fläche verteilen. Ein Bewässerungssystem wurde hierfür historisch nicht angelegt und wäre hier auch nicht sinnvoll. In Zeiten des Klimawandels mit zunehmend lang anhaltenden Trockenperioden kommt der Bewässerung eine besondere Bedeutung zu. Hierbei sind nicht nur die Neupflanzungen zu betrachten.

Maßnahmenbeschreibung

Das Pflanzen der Gehölze folgt in Kassel eher traditionellen Gepflogenheiten. Das heißt, es wird, wenn möglich, der vorhandene Oberboden genutzt. Ansonsten kommt zugekaufter lehmiger Oberboden, vermischt mit Kompost aus dem Park, zum Einsatz. Die Verankerung erfolgt in der Regel an Holzpfählen. So können Parkbesucher erkennen, dass Gehölze nachgepflanzt werden. Die Methode ist vertraut und tritt nicht als Fremdkörper in Erscheinung.

Bei der Pflanzung wird aus der verwendeten Pflanzerde ein Gießrand gebildet, der das je Bewässerungsgang benötigte Wasser aufnehmen kann. Da einige Standorte eine starke Hangneigung aufweisen, werden manche Pflanzstandorte talseitig mit Schwadenbretter begrenzt. Zum Verdunstungsschutz, aber vor allem um die Wasseraufnahmefähigkeit zu erhalten, werden die Baumscheiben mit Schreddermaterial aus Parkgehölzen gemulcht. Im Laufe der Zeit egalisiert sich der Gießrand von alleine. Die Bretter werden, wenn kein Bewässern mehr erfolgt, entfernt.

Die Bewässerung der Standorte erfolgt „fliegend“ mittels Wasserfass und Pumpe, ohne fest verlegte Rohre. Aufgrund der Austrocknung des Oberbodens wurde die bisher übliche Bewässerung von drei Jahren auf nunmehr fünf Jahre verlängert. Darüber hinaus wurde 2018 auch bei alten – vorwiegend mit Lebensbäumen bepflanzten – Baumgruppen und auch bei Einzelbäumen festgestellt, dass die Spitzen einzutrocknen begannen. Deshalb wurden auch die Altbestände in den Blick genommen und Gehölzgruppen und markante Altgehölze ebenfalls bewässert. Dabei wurde ein zwei Kubikmeter fassendes Wasserfass neben den Gruppen abgestellt und das Wasser mittels Schläuchen drucklos zum Wurzelbereich geführt, sodass dieses einsickern konnte.

Direkte Effekte

Die Gießränder aus Pflanzerde beeinträchtigen das Parkbild nicht. Durch die fliegende Bewässerung können alle Pflanzstandorte flexibel erreicht werden. Die Zunahme an nachgepflanzten Gehölzen und das zusätzliche Wässern binden Arbeitszeit und Maschinen.

Indirekte Effekte

Die Parkbesucher schätzen die Maßnahmen zum Erhalt des Parkbildes

Eignung / Wertung / Probleme

Die Methode hat sich bewährt.

Erfolg

Guter Erfolg

Monitoring und Dokumentation

Das Monitoring erfolgt durch das regelmäßige Anfahren der Neupflanzungen. Die Gießintervalle werden inzwischen dokumentiert.

Umwelt- und Standortbedingungen / Rahmenbedingungen

Unterschiedliche Standorte. In den Parks sind sowohl leicht sandige, lehmige, und auch Aue-Böden vorhanden. Die Standorte reichen von Solitärstandorten bis hin zu Nachpflanzungen in Gehölzgruppen und Wäldern.

Autoren

Dr. Siegfried Hoß, Leiter Gärten und Gartendenkmalpflege Hessen Kassel Heritage

Investitionskosten

Wasserfass mit Anhänger ca. 6000 €

Laufende Betriebskosten

Personalaufwand im Park Wilhelmshöhe bisher eine Person spätestens ab Mai bis Oktober

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Zuständige Schlösserverwaltung

Hessen Kassel Heritage